HELLER-LEDER auf Rekordkurs

Umsatz klettert 2016 auf 50 Millionen Euro / So viele Mitarbeiter wie noch nie 27.12.2016

HEHLEN. Der Umsatz in Rekordhöhe, die Zahl der Mitarbeiter auch – Heller Leder blickt auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurück. Ob es sogar das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte ist, will Thomas Strebost nicht beschwören, unter seiner Ägide als Geschäftsführender Gesellschafter sei das in Euro-Zeiten aber auf jeden Fall so.

Der Umsatz stieg von 44 Millionen Euro im Vorjahr auf 50 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter kletterte von 220 Beschäftigten 2015 auf nunmehr 270, darunter 14 Auszubildende (sieben Gerber). Gemeinsam mit der eigenständigen Tochter Helcor Leder-Tec sind es sogar 330 Mitarbeiter. „So viele Mitarbeiter und so gute Umsätze hatten wir noch nie“, freut sich Strebost. Den Ertrag für das laufende Jahr bezeichnet er als „ordentlich“, ohne genaue Zahlen zu nennen. „Wir sind zufrieden und zuversichtlich, den Ertrag im nächsten Jahr noch zu steigern“, so der Unternehmenschef. Der Umsatz von Helcor bewege sich mit 10 bis 12 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Heller Leder produziert Leder für den weltweiten Möbelmarkt sowie für den Luxuswagen-Hersteller Porsche. Sie tragen jeweils zur Hälfte des Jahresumsatzes bei. Die Helcor-Leder-Tec GmbH ist die Innovationsschmiede der Unternehmensgruppe, zählt unter anderem die Volkswagen AG mit ihren Air-Modellen zu ihren Kunden. Auswirkungen der VW-Krise, ausgelöst durch die betrügerische Manipulation der Abgaswerte, hat Helcor laut Strebost nur marginal zu spüren bekommen. So habe es zwar durchaus Verzögerungen gegeben, die prognostizierten Mengen seien aber eingehalten worden.

Getreu der Devise Stillstand ist Rückschritt, habe Heller Leder im zu Ende gehenden Jahr rund 1 Million Euro in den Standort Hehlen investiert. Unter anderem habe man die Steuerungssysteme der Äscherei und der Gerberei grunderneuert, zudem neue Transportsysteme eingerichtet und eine neue Trocken-Klimatisierungsanlage für Leder in Betrieb genommen. Für die betriebseigene Kläranlage gibt es einen neuen Rechen inklusive eines neuen Gebäudes. Das Gebäude sei Mitte Dezember bereits in Betrieb genommen worden, im Außenbereich werde allerdings noch bis voraussichtlich Februar gearbeitet, ehe dieser Komplex komplett fertiggestellt sei.

Auch 2017 werde Heller Leder in ähnlicher Größenordnung investieren. So würden die zwei ältesten Maschinen im Betrieb, zwei Entfleischungsmaschinen, durch neue ersetzt. Ein neuer Stapler stehe auf der Einkaufsliste, darüber hinaus werde die Auswertung digitalisiert. Eine neue Vakuumanlage für eine schonende Trocknung des Leders sowie der Kauf eines neuen Systems für Spritzmaschinen, um Farbe einzusparen, seien weitere geplante Investitionen für 2017.

Jährlich produziere Heller Leder 190 000 Fertigleder, hinzu kämen rund 70 000 Fertigleder, die man als Lohngerberei für Fremdfirmen herstelle. Verwendet würden ausschließlich Bullenhäute. 80 Prozent der Häute beziehe man aus Deutschland, 20 Prozent aus Zentraleuropa. Mit Blick auf den kommenden neuen Präsidenten in den USA, Donald Trump, hält sich Strebost mit Äußerungen zurück. Die USA seien ein wichtiger Markt für Heller Leder, zehn Prozent des Umsatzes für Möbelleder würden in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet. Man könne nur schwer einschätzen, wie die US-Bürger ticken, sagt Strebost. Je nachdem, mit wem man spreche, gebe es glühende Trump-Anhänger und erbitterte Gegner. Da müsse man sich schon sehr genau überlegen, was man sage. Aktuell sei ein Höchstmaß an Diplomatie erforderlich.

Das erfolgreiche Jahr 2016 zahlt sich laut Strebost auch für die Mitarbeiter aus. „Wie im Vorjahr werden wir erneut Prämien ausschütten“, kündigt der Geschäftsführer an. Die Mitarbeiter hätten hervorragend mitgezogen, vielfach in Dreifachschichten und auch samstags gearbeitet. Sie seien hochgradig flexibel – und das solle nun auch deutlich belohnt werden. Selbst 2006 und 2007, als das Unternehmen kleinere Durststrecken zu überwinden hatte, hätten die Mitarbeiter zum Betrieb gestanden. Das zeigte, wie stark sich die Beschäftigten mit Heller-Leder identifizieren würden.

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